Richtig grillen – so geht’s
Mit den langsam ansteigenden Temperaturen wird Grillen zum echten Dauerbrenner. Nach unserem Einstieg ins Thema mit vielen Tipps zum richtigen Equipment, widmen wir uns heute dem Grillen selbst und haben einem unserer Redakteure, Ekkehard – ein echter Grill-Profi – sozusagen über die Schulter geschaut. Wir konnten ihm ein paar Tipps entlocken und räumen mit so manchen Mythen auf.
Dos und Dont’s – Bier auf Glut tut nicht gut
Viele Grillgepflogenheiten haben sich über die Jahre hinweg eingeschlichen, obwohl sie für den wahren Grillmeister einen Dorn im Auge sind. Wir klären hier über die beliebtesten Irrtümer auf:
Ablöschen des Grillgutes mit Bier: Das Benetzen des Grillgutes hat leider nicht den erhofften Effekt des besonderen Aromas, sondern verdirbt das Fleisch geschmacklich durch die aufgewirbelte Asche. Das ist weder gesund noch schmackhaft. Das Ablöschen mit Bier spült zudem Gewürze und eventuelle Marinade vom Fleisch, vom herben Biergeschmack bleibt durch das Verdampfen nichts übrig. Zudem verunreinigt die Bierdusche den Grill zusätzlich, was eine intensivere Reinigung im Nachhinein erfordert. Also lieber das Bier selber trinken, anstatt es über das Grillgut zu kippen.
Die Kohle scheint gut zu sein, los geht’s: Ein weiterer häufiger Fehler ist der zu frühe Start des Grillens, obwohl die Kohlen erst stellenweise glühen. Wichtig ist, die Kohlen müssen ganz durchgeglüht sein und sich auf ihnen eine dünne weiße Ascheschicht gebildet haben – erst dann ist eine gleichmäßige und somit optimale Grilltemperatur erreicht.
Her mit der Gabel: Den Würstchen mag sie beim Wenden nicht unbedingt schaden. Sie vertragen die Einstiche ganz gut, da sie nicht so schnell aufplatzen – allerdings kann Fett aus den Einstichstellen spritzen, welches zu unschönen Flecken auf der Kleidung bis hin zu Verbrennungen auf empfindlicher Haut führen kann. Also Vorsicht! Fleisch hingegen verliert auf diese Weise Saft und kann austrocknen. Hier ist eine Zange das bessere Werkzeug.
Steaks müssen oft gedreht werden: Leider falsch, ein Steak mit einem richtig schönen Branding gelingt am besten, wenn es einmal zum richtigen Zeitpunkt gewendet wird. Dafür darf aber die Grilltemperatur nicht zu hoch sein, ansonsten verbrennt das Fleisch.Wann es soweit ist erkennt ihr daran, dass aus der Fleischoberfläche „Saft“ austritt. Solltet ihr einen ausreichend großen Grill haben, dann legt das Grillgut zunächst solange auf die direkte Hitzeseite, bis es das gewünschte Branding hat. Anschließend zieht ihr es von der Flamme runter und lasst es indirekt bis zum gewünschten Grad (Medium-Rare, Medium oder Well Done) ruhen. So kann sich das Fleisch entspannen und die Säfte können sich gleichmäßig in den Fasern verteilen. Verfeinert mit etwas Butter oder Olivenöl, steht dem vollkommenen Genuss nichts mehr im Wege.
Am Zubehör erkennt man den Grillprofi
Grillen ist das neue Kochen. Da darf das perfekte Zubehör nicht fehlen:
- Grillpfännchen: Zum Trennen von Grillgut; für Gemüse oder den raffinierten Mix mit Käse überbacken.
- Tropfschale: Sie können mit oder ohne Wasser gefüllt unter das Grillrost gestellt werden und fangen tropfendes Fett oder Marinade auf. Gibt es in Einweg und Mehrweg.
- Fleischthermometer: damit gelingt das Fleisch auf den Punkt. Die Kerntemperatur kann mittlerweile auch über Funk oder über eine App gemessen werden.
- Pizzastein: ja, auch die Pizza kommt vom Grill. Stein auf dem Grillrost, vorheizen und den Teig nach Gusto belegen. Mit dem Pizzaheber wird der knusprige Boden kontrolliert und spielend leicht vom Grill genommen. Wer es einfacher haben will, nutzt den OptiGrill Snacking & Baking.
- Anzündkamin: Kohle in den Kamin geben und diesen von unten mit Grillanzündern anstecken. Die Grillkohle zieht durch die Kaminwirkung sehr schnell durch und gewinnt fix an Hitze. Daraus ergibt sich eine gleichmäßige Glut mit einer geringeren Rauchentwicklung als bei herkömmlichem Anfeuern.
Der wahre Genießer hat übrigens schon längst erkannt, dass es beim Grillen keine wirkliche Saison mehr gibt. Dank der modernen Technik und Weiterentwicklung des Zubehörs, könnt ihr der neuen Kochleidenschaft sowohl im Freien als auch in den eigenen vier Wänden frönen. Wer seine Balkonnachbarn mit dem duftendem Qualm verschonen möchte, steigt einfach um auf einen Gas- oder Kontaktgrill. Zudem gibt es inzwischen eine wachsende Zahl an Wintergrill-Büchern, in denen es leckere Rezepte wie Wild oder Weihnachtsgans vom Grill gibt. Also rein in die Schürze und los geht’s!
Zum Appetit anregen, haben wir Ekkehard noch ein Mini-Rezept entlockt: Zwiebel gefüllt mit Rosmarin und Butter! Einfach die Zwiebel schälen und von oben einschneiden. In die Mitte einen Zweig Rosmarin und ein Stück Butter stecken. Das war’s schon! Nur noch in kleine feuerfeste Schalen, z.B. aus Ton, oder in Alufolie einwickeln und grillen. Sie sind fertig, wenn man mit der Zange merkt, dass sie sich weich anfühlen. Hhhmmmm!
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16. April 2019