Foodsharing – Wegschmeißen oder etwas Gutes tun!
Traurig aber wahr: 30 Prozent aller Lebensmittel landen im Müll. Betroffen sind nicht nur Single-Haushalte. Der Kühlschrank ist voll, die Auswahl groß, aber die Masse an Lebensmitteln entspricht nicht immer dem Konsum. Steht dann noch eine Reise an, ist bis zur Rückkehr die Ware meist verdorben. Wir zeigen hier Wege auf, wie jeder nachhaltig einen Beitrag leisten kann!
Der Ursprung der Lebensmittelrettung
Die Idee, noch verzehrfertige Ware nicht einfach wegzuwerfen, ist nicht neu. Organisationen wie die Tafeln gibt es seit über 25 Jahren. Sie retten Lebensmittel und helfen Menschen. Allerding geht die Bewegung des Foodsharing noch weiter, denn hier wird unabhängig von den Lebensverhältnissen des Empfängers gehandelt. Die Initiatoren sorgen sich um die Verschwendung und insbesondere die fatalen Folgen für die Umwelt, u.a. durch die hohe CO2-Emission bei der Lebensmittelproduktion. Die ursprüngliche Idee zum neuartigen Sharing entstand 2011. Thematisiert und direkt filmisch umgesetzt wurde sie von Regisseur Valentin Thurn und Sebastian Engbrocks, der die begleitende Social-Media-Kampagne entwarf. Mit dem Kinofilm Taste the Waste ging Thurn der Verschwendung auf die Spur und sprach mit Supermarktangestellten, Bauern, Bäckern, Ministern und EU-Bürokraten. Er durchleuchtete das System, in dem jedes Lebensmittel perfekt sein muss, um nicht aussortiert zu werden. Wenn nicht vom Handel, dann schlussendlich vom Verbraucher. Der Film zeigt, dass hier ein Umdenken stattfindet und es Akteure gibt, die visionär mit dem Thema umgehen. Thurn und Engbrocks gründeten daraufhin mit Raphael Fellmer und seinem Team die Plattform foodsharing.de, eine Tauschbörse für Lebensmittel mit dem Ziel, ungewollte und überproduzierte Lebensmittel in privaten Haushalten sowie von kleinen und großen Betrieben zu retten.
Bewusstsein für respektvollen Umgang mit Lebensmitteln
Im Vergleich zu anderen Organisationen, wie zum Beispiel die Tafeln, unterscheidet sich Foodsharing insofern, dass Lebensmittel auch noch nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit weiterverwendet werden, jedoch unter der Prämisse, dass ein Konsum ohne Bedenken möglich ist. Beim Foodsharing liegt der inhaltliche Fokus auf dem Retten von Lebensmitteln. Mittlerweile haben sich allein 46.480 Foodsaver angeschlossen, 18.760 Tonnen Lebensmittel konnten dadurch bereits gerettet werden. Das System zeigt Erfolg!
Zahlreiche Apps wurden entwickelt: Mit Too Good to Go oder ResQ werden köstliche Reste und Mahlzeiten von Restaurants für einen schmalen Taler angeboten. Bei Sir Plus kann man online ausrangierte Lebensmittel bestellen, bei Etepetete gibt es nicht normgerechtes Obst und Gemüse in Boxen vom Bio-Bauern. Auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat mit Zu gut für die Tonne! eine Initiative gestartet.
So funktioniert’s!
Foodsharing.de beispielsweise gibt es in unterschiedlichen Städten, innerhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Plattform vertritt pflichtbewusst strikte Mitmachregeln. Die Grunddevise lautet „Nichts an andere weitergeben, was man selbst nicht mehr essen würde.“ Unterstützend dazu wird ein Ratgeber zur Lebensmittelsicherheit angeboten, in dem richtiges Kühlschrank-Management, empfindliche Lebensmittel oder der Transport von Lebensmitteln erläutert werden. Nun steht einer Registrierung auf der Website nichts mehr im Weg; ob Privatperson, Unternehmen oder Betrieb. Anwender können umgehend in ihrer Nähe kostenfrei verfügbare Nahrungsmittel finden und diese mittels Ziehen eines „Tickets“ blocken und abholen.
Jeder kann etwas tun!
Nicht ganz kostenlos sind die Mahlzeiten über Too Good To Go & Co. Das Grundprinzip ist gleich und wurde in neun Ländern adaptiert: überproduzierte Lebensmittel und leckere Gerichte wie z.B. Mittagessen, Lunchboxen, Bagels, Kuchen etc. von nahegelegenen Restaurants, Bäckereien, Supermärkten, Hotels können über die App stark reduziert gekauft und abgeholt werden – und landen auf dem Tisch. Davon profitieren im Grunde alle. Wie man mit seinen eigenen Resten selbst ein gutes Essen zaubern kann, zeigen beispielsweise die Apps von unserem intelligenten Multikocher Cook4Me+ Connect. und unserer multifunktionalen Küchenmaschine mit Kochfunktion, der I Prep&Cook Gourmet. Hier gibt man an, welche Zutaten noch im Kühlschrank sind. Mit einem Klick bekommt man passende Rezepte angezeigt. Für weggeworfene Lebensmittel gibt es also keine Entschuldigung mehr.
Mit einem bewussten Konsumverhalten kann somit jeder Einzelne seinen Beitrag leisten und Mitglied der Sharing Economy werden. Bleibt noch die Frage: Wann hast du das letzte Mal Lebensmittel weggeworfen?
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29. Januar 2019