Kirschsaison – Naschen, Backen und Kindergeburtstage feiern
Die Kirschsaison hat vor kurzem begonnen, sie geht von Juni bis September. Kirschen schmecken nicht nur richtig lecker, sie halten auch jung, denn ihr hoher Anteil an Antioxidantien schützt wirksam gegen freie Radikale und damit unsere Haut vor Alterungsprozessen. Die kleinen, roten Früchte und ihre Kerne können aber noch mehr, als uns vor Fältchen zu beschützen: Sie können sich in Marmelade oder Likör verwandeln, Langeweile mit Kirschkern-Weitspucken vertreiben oder uns nachts in Form eines Körnerkissens wärmen. Ziemlich vielfältig! Doch damit nicht genug: Es ranken sich auch allerlei Mythen und Gerüchte um das Kernobst, denen wir auf den Grund gehen wollen.
Süßer Genuss oder saures Erwachen?
Wer an Kirschen denkt, dem fallen meistens auch die Sorten Süß- und Sauerkirschen ein. Der größte Unterschied zwischen den beiden ist der Geschmack: Wie der Name schon andeutet, schmecken Sauerkirschen deutlich saurer als ihre milden Verwandten. Schuld daran ist die Fruchtsäure, die in den sauren Früchten vermehrt enthalten ist. Dafür eignen sie sich perfekt zum Einmachen, Kochen und Backen, während die süße Sorte lieber direkt vernascht wird. Die Bäume der Süßkirsche sind übrigens kräftiger und erreichen eine höhere Wuchshöhe als die der Sauerkirsche, auch ihre Blätter sind größer. Beide Sorten vereinen zahlreiche weitere Untersorten in sich: die Herzkirsche zählt beispielsweise zu den Süßkirschen, die Schattenmorelle zu den Sauerkirschen.
Der Kirschbaum im Bauch
Was gibt es Schöneres in der Kirschsaison, als bei einer Radtour am Feldrand anzuhalten, das Fahrrad ins Gras zu werfen und die roten Früchte direkt vom Baum zu naschen? Mutige Kletterer kommen sogar an die süßesten Exemplare oben in den Baumwipfeln heran. Doch wehe, wer einen Kirschkern verschluckt oder nach dem Kirschenessen durstig zur Wasserflasche greift. Das ist doch ungesund – oder? Nein, nur wer ohnehin empfindlich auf Fruchtsäure reagiert oder ungewöhnlich viel von dem Obst verzehrt hat, bei dem kann es vielleicht ein Magengrummeln geben. Im Allgemeinen macht es jedoch nichts, nach dem Naschen zu trinken. Und wer einen Kern verschluckt oder zerbissen hat, der sei beruhigt: Es wachsen keine Kirschbäume im Magen und die Kerne sind auch nicht giftig – die Menge an Blausäure ist so verschwindend gering, dass ihr eine Vielzahl an Kernen aufknacken müsstet, um eurer Gesundheit ernsthaft zu schaden. Für die Zähne ist das Aufbrechen allerdings wirklich nicht zu empfehlen.
Leckereien aus den roten Früchten
Kirschen werden auch in der Küche vielseitig verwendet: Kirschmarmelade schmeckt lecker auf Toast oder Brötchen, macht sich aber auch in Hefeklößen als süße Überraschung perfekt. Im Multikocher zubereitet, gelingen die selbstgemachten Klöße garantiert. Aufregender aber genauso köstlich wird es mit einem Kirsch-Chutney, beispielsweise zu Halloumi serviert. Daneben werden aus den Früchten auch alkoholische Spezialitäten wie Kirschwasser, ein Obstbrand, der aus den vergorenen Früchten hergestellt wird, Kirschwein, meistens aus Sauerkirschen zubereitet, oder Kirschlikör, der neben den Früchten auch noch Zucker und Gewürze enthält, hergestellt. Besonders im Süden Deutschlands ist der Kirschenmichel als traditionelle Süßspeise der deutschen Küche bekannt. Der Auflauf besteht aus altbackenem Brot, das mit Butter, Zucker, Ei und Milch zusammengemischt wird.
Kirschpartys für Kinder
Die saftig-süßen und knallroten Früchte sind auch ein tolles Motto für den nächsten Kindergeburtstag oder die Kinderparty in den Ferien: Zwillingskirschen, die noch an den grünen Stängeln zusammenhängen, und ein paar Blätter des Baumes eignen sich super als Tischdeko. Zu trinken gibt es Kirsch- und Bananensaft – zusammengemixt und gekühlt serviert, wird daraus ein leckerer Kiba. Wer keine starke Marmorierung möchte, gießt zuerst den Bananensaft ein und dann langsam am Rand entlang den Kirschsaft. Zu essen gibt es auf der Obstparty zur Kirschsaison ganz klar Kirschkuchen und Kirsch-Cookies. Nach der Stärkung geht es raus auf die Wiese zum Kirschen pflücken, bevor beim anschließenden Kirschkernweitspucken der neue Jahresrekord aufgestellt wird. Um nach dem Sammeln und Toben wieder zu Kräften zu kommen, gibt es noch eine Kugel selbstgemachtes Kirscheis aus der Eismaschine. Das haben sich auch die Erwachsenen verdient, die ihren Eisbecher mit Amarena-Kirschen verfeinern können. Wenn auch die Kinder bei den Kirschen mitnaschen möchten, kann man übrigens Amaretto ohne Alkohol verwenden. Diese sind fix zubereitet, sodass genügend Zeit für die kleinen Gäste bleibt. Zum Schluss werden alle Kirschen-Esser und -Weitspucker mit einem Kirschkernkissen als Abschiedsgeschenk belohnt. Nähaffine Eltern können die Körnerkissen leicht selbstmachen.
Entdecke auch unsere Rezeptempfehlungen für andere sommerliche, saisonale Obstsorten!
Suchbegriffe: Backen Kindergeburtstag KRUPS Saisonkalender Sommer-Rezepte Sommergerichte
16. Juli 2019
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!